Jeden Tag von früh bis spät hetzen die Fahrer der Paketdienste oft schweißgebadet durch Fußgängerzonen, Wohnsiedlungen und Gewerbegebiete. Ein Transporter nach dem anderen, von DHL, Amazon, UPS, DPD, GLS… Die  liefern aus der ganzen Welt, was wir am Tag vorher per Mausklick bestellt hatten. Dabei sind die Dieselmotoren der vielen Transporter nicht zu überhören und manche hinterlassen auch „betörende“ Düfte. Klima- und umweltfreundlich ist das nicht.

Da wirkt die Nachricht von 5.000 E-Transportern, die Amazon bei Mercedes bestellt hat, wie eine Erleichterung – endlich leise und sauber die ersehnten Pakete entgegennehmen. Dabei hat Amazon weltweit bereits 20.000 E-Transporter des amerikanischen Start-Ups Rivian im Einsatz. Bis Ende des Jahrzehntes sollen es 100.000 werden.

Das sind doch gute Nachrichten für Umwelt und Klima!

Ja, aber wieviele Transporter sind denn heute eigentlich unterwegs?  Zu Amazon konnte ich spontan keine Zahl finden. Allerdings beschäftigt Amazon weltweit 1,5 Millionen Fahrer. Das gibt einen Hinweis auf die Zahl der Fahrzeuge. Da wirken die 5.000 E-Transporter fast wie eine homöopathische Dosis. Bei einem Gewinn von 60 Milliarden Dollar (Umsatz 638 Milliarden Dollar) im vergangenen Jahr, erscheint der Aufwand für eine Umstellung auf elektrische Lieferfahrzeuge durchaus machbar zu sein. Noch zwei Zahlen zur Einordnung der schlagzeilenfördernden Bestellung der 5.000 Fahrzeuge:

In Deutschland sind derzeit 3,3 Millionen leichte Nutzfahrzeuge zugelassen, in Europa sind es mehr als 30 Millionen.

Da gibt es wohl noch sehr, sehr viel zu tun um die alle emissionsfrei zu machen – viel Zeit dafür bleibt allerdings nicht mehr.

Titelbild: Amazon Presse