Wohnmobile: „Zuhause ist da, wo wir parken“

Unter anderem mit diesem einladenden Argument lädt Düsseldorf in diesen Tagen zur „weltgrößten Messe für Reisemobile, Wohnwagen und Campingzubehör“ ein. Willkommen also im „Caravan Salon“, dem die meisten Medien frohlockend und fast täglich ihren gebührenden Platz einräumen. Tenor: Es gibt wieder tolle Neuheiten, die Altbestände auf den Hersteller-Höfen werden sicherlich bald abgebaut sein (aufpassen, das bedeutet Sonderangebote!), und demnächst dürfen Neueinsteiger, die Führerschein-Klasse B vorweisen können, sogar 4,25 Wohnmobil-Tonnen fortbewegen!

Erster Ortswechsel ins württembergische Allgäu: Vor über 3 Jahren waren dort Werner Tillmetz und ich zu einem der großen Wohnmobil-Hersteller eingeladen. Optimismus allenthalben, gute Auftragslage, aber immerhin die Frage, wie wir denn die Zukunft dieses Freizeit- und Urlaubs-Marktes aus Sicht unserer „Emissionsfreien und klimafreundlichen Mobilität“  beurteilen…?

Eigentlich hatten wir bei unserer Antwort hauptsächlich auf eine Jahreszahl hingewiesen, nämlich 2035. Ab diesem Jahr nämlich dürfen laut EU-Bescheid keine Verbrenner mehr zugelassen werden (außer die Autolobby mit Anführer Markus Söder kippt das Ganze doch noch). Und bezüglich elektrischer Antriebe, der Abhängigkeit, dem Gewicht und den damals noch hohen Kosten geeigneter Batterien und der absehbar viel zu geringen Reichweite mit dieser Technik könnten wir uns – ähnlich wie bei vielen LKW – zumindest auch eine wasserstoffbetriebene Variante vorstellen. Wir hatten den Eindruck, dass unsere Hinweise durchaus nachdenklich stimmten. Mittlerweile sind aus den damals 13 Jahren bis zur (vorläufigen?) Verbrenner-Deadline nur noch 10 Jahre geworden. Doch wir freuen uns, dass die Firma für 2028 das Wohnmobil E.home Eco mit Elektroantrieb in Aussicht stellt, das 400 Kilometer Reichweite hat. Bis dahin – so hoffen wir – ist die Wahrscheinlichkeit auch größer, dass der benötigte Strom tatsächlich grün ist und nicht – wie aktuell noch so oft – aus fossilen Quellen stammt.

 

Zweiter Ortswechsel. Diesmal nach China (schon wieder…)

Wie aus verschiedenen Quellen zu lesen ist, hat die chinesische Autoindustrie inzwischen auch den Wohnmobil-Markt für sich entdeckt. Da ist von einem „Farizon X-Van“ die Rede: Reichweite 460 Kilometer, kostet vermutlich um die € 50.000 und hat einen Plug-In-Hybrid von BYD. Es gibt auch mehrere Ankündigungen, kleinere Camper zu bauen, die auch für den Stadtverkehr geeignet sein sollen. Letzteres wird insbesondere VW genau beobachten: Von seinem Multivan T7 gibt es nämlich auch eine wiederaufladbare Hybridantrieb-Variante. Elektrische Reichweite: 85 Kilometer. Kostenpunkt: Knapp 100.000 Euro…

Cartoons: Erstellt mit Chat Bot

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