Sonnenstrom schafft Wohlstand und Sicherheit

Nein – dieses Mal geht es nicht um die erheblichen Kosteneinsparungen, über die sich Besitzer einer Photovoltaikanlage in Deutschland freuen können. Denn wir haben schon ein sehr hohes Wohlstandsniveau, das dazu führt, dass in unserer Gesellschaft das Beharrungsvermögen am Bestehenden sehr hoch ist.

In Entwicklungsländern ist das ganz anders, wie ein sehr lesenswerter  Gastbeitrag von Hans-Josef Fell im Solarserver aufzeigt.

So berichtet er von den 20.000 Einwohnern der Stadt Kasakula in Malawi, die jetzt in ihren eigenen vier Wänden Zugang zu Solarlicht und Solarstrom haben. Kohle-, Erdgas- und Atomkraftwerke hatten das in den letzten 50 Jahren nicht geschafft. Licht nach Sonnenuntergang und eine Internet-Kommunikation sind Grundvoraussetzung für Bildung und damit für den konsequenten Aufbau von Wohlstand, so wie das in der westlichen Welt im vorletzten Jahrhundert der Fall war.

Das südostafrikanische Land Malawi mit seinen 21 Millionen Einwohnern hat ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 500 US-Dollar pro Kopf. In Deutschland sind es heute 56.000 US-Dollar, in der Schweiz sogar 103.000 US-Dollar. Vor diesem Hintergrund ist der Aufbau von Wohlstand in Afrika das Thema Nummer 1, um Flüchlingsströme einzudämmen. Dieser Zusammenhang scheint in unserer Politik leider noch nicht angekommen zu sein.

Ähnliches wie in Kasakula passiert derzeit in Pakistan. Dort war die Regierung nicht in der Lage eine stabile Stromversorgung aufzubauen. Mit kostengünstigen Solarmodulen aus China hilft sich die Bevölkerung jetzt aber selbst und schafft sich eine eigene, zuverlässige Stromversorgung mit Photovoltaik-Modulen.

Vor etwa 15 Jahren konnte ich während einer Delegationsreise mit der Bundesforschungsministerin nach Südafrika eindrucksvoll erleben, wie schwerwiegend die Folgen von Stromausfällen sein können. Die Industrie hatte dort aufgrund der vielen Stromausfälle enorme Probleme mit einer stabilen und kostengünstigen Produktion in ihren Fabriken. Durch eine Gesetzesänderung schreitet heute der Ausbau der Solarstromerzeugung zügig voran, und das Stromnetz wird deutlich stabiler.

Es gibt aber noch einen ganz anderen Aspekt der Versorgungssicherheit durch dezentrale Energiesysteme mit Photovoltaik, Wind, Bioenergie, Kleinwasserkraft, Geothermie und Speichern. In der Ukraine hat das russische Militär etwa 50 Prozent der Energieversorgungsstruktur zerstört. Jetzt beginnt das Land, die dezentrale Energieversorgung massiv auszubauen, um eine deutlich resilientere Energieversorgung zu schaffen.

Das sollte auch ein vorrangiges Thema für unsere Region sein

 

Bild: Petra Boeger mit KI

 

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