Eindrücke von der Interboot in Friedrichshafen

Mit einer leidenschaftlichen Rede hat der württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann die vielen Zuhörer auf der Interboot beeindruckt. Er betonte, dass der Klimawandel keine Rücksicht auf Jahreszahlen nimmt, die die Politik für die Erreichung der Klimaziele festlegt.

Dies war ein hervorragender Einstieg für Cornelius Eich vom Team Malizia. Das Team besteht nicht nur aus erfahrenen Hochsee-Seglern, sondern sammelt auch wertvolle Klimadaten auf seinen Weltumsegelungen. Boris Herrmann, der Chef und Gründer des Teams, bezeichnet sich selbst als „Klima-Lehrer“. Gemeinsam mit seiner Frau hat der Brite das Bildungsprojekt „My Ocean Challenge“ ins Leben gerufen, um jungen Menschen beizubringen, wie der Ozean und das Klima zusammenhängen. Schließlich nehmen die Ozeane 93 Prozent der überschüssigen Wärme auf und absorbieren 26 Prozent des vom Menschen freigesetzten CO2. Deshalb verteilt das Team auf seinen Fahrten großflächig und bis in die Tiefen des Meeres sogenannte „Floats“, schwebende Messgeräte, die u.a. zuverlässige Temperaturdaten an Wissenschaftler liefern.

Gleichzeitig wurde den Anwesenden eindringlich klargemacht, dass der Bodensee zwar ein relativ kleines Gewässer ist, die Bemühungen, seine Nutzer für das wichtige Thema „Klimaschutz“ zu sensibilisieren, jedoch immer häufiger stattfinden.

Volker Banhardt vom Team e-mobil BW betonte, wie wichtig Baden-Württemberg dieses Thema nimmt. In seinem Vortrag „H2 in der Schifffahrt“ sprach er sich im Rahmen seines Schwerpunkts, der sich um die Dekarbonisierung der Schifffahrt drehte, für die Berücksichtigung der Wasserstoff-Technik aus. Um die Kraftstoffverbräuche der Fähren und Fahrgastschiffe auf dem See mit denen der Sportboote zu vergleichen, griff er erfreulicherweise auf die Daten unserer Studie zurück und erwähnte auch deren Autor Werner Tillmetz. Abschließend stellte er die Vor- und Nachteile von Wasserstoff und Methanol in der Schifffahrt vor.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wie gestaltet sich die Zukunft der klimaneutralen Bodenseeschifffahrt“ wurde jedoch deutlich, dass das Hauptthema wieder einmal die Antriebstechnik war. Leider spielten die erforderlichen Kraftstoffe (inklusive Strom), die die Motoren antreiben und zur Emissionsreduktion beitragen könnten, nur eine kleine Rolle. In diesem Punkt zeigte sich Minister Hermann wesentlich aufgeschlossener als Nils Hagemeister (Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen, Hamburg), der den Eindruck erweckte, die E-Mobilität auf dem Wasser zu bevorzugen.

Die zunehmende Zahl von Initiativen jedoch, die sich für eine umweltfreundliche Schifffahrt auf dem Bodensee einsetzen, gibt Hoffnung. Diese Bemühungen könnten den vielen Beteiligten zusätzlichen Schwung und Motivation verleihen.

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