Wenn die bisher bekannte Anzahl der Anmeldungen zur Weltklimakonferenz COP30 in der brasilianischen Millionenstadt Belém stimmt, dann haben sich 56.000 Teilnehmer auf den Weg dorthin gemacht. Zieht man davon die über 3.800 Delegierten ab, die aus Brasilien selbst kommen und die damit nicht ganz so weit dorthin fliegen müssen, kann man getrost von rund 50.000 Fluggästen mit dem Ziel Flughafen Val de Cães International Airport ausgehen, umsteigen inklusive. Wir sind neugierig darauf, was dann ihr etwa 14tägiger Aufenthalt letztlich bringen wird. Und natürlich auch darauf, wie den rund 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus Platzgründen auf zwei großen Kreuzfahrtschiffen übernachten dürfen, ihr nobles Appartement gefallen hat.
Uns als regionales , kleines, aber durchaus kritisches e2connect-Team, das sich der emissionsfreien Mobilität verschrieben hat, drängt sich da natürlich eine damit zusammenhängende Frage auf: Stehen die vermutlich enttäuschenden Ergebnisse dieser „Massen-Versammlung“ in einem nachvollziehbaren Verhältnis zu dem ganzen Aufwand und den Auswirkungen dieser riesigen und aus Steuern bezahlten Reisetätigkeit?
Ein kurze Abschätzung: Gehen wir davon aus, dass die durchschnittliche Entfernung von den Flughäfen der 180 beteiligten Ländern nach Belém etwa 8.000 Kilometer beträgt (von Frankfurt aus sind er beispielsweise über 12.000 Kilometer). Selbst wenn jedes Flugzeug mit 300 teilnehmenden (!) Personen ausgebucht wäre, sind also 167 Airbusse, Boeings oder ähnliche Jumbos notwendig, um sie alle ans weit entfernte Ziel zu bringen.
Und mit wieviel Tonnen CO2-Ausstoß rechnet man für diese 167 Flugzeuge bei einem einfachen 8.000-Kilometer-Flug? Etwa 42.000 Tonnen.
Nun wollen all die Teilnehmer natürlich auch wieder zurück in ihre Heimat. Das macht dann zusammen mindestens 84.000 Tonnen CO2.
Befragt man in diesem Fall die KI, dann entspricht das in etwa dem jährlichen CO2-Ausstoss von ca. 60.000 PKW, von denen jeder im Jahr 12.000 Kilometer fahren.
Die Weltklimakonferenz tagt jährlich und inzwischen zum dreißigsten Mal. In diesen 30 Jahren hat sich der weltweite Ausstoss an Klimagasen etwa verdoppelt und steigt laut aktuellen Analysen der Internationalen Energieagentur die nächsten Jahre weiter an. Wir sind also nicht auf dem Weg zu „net-zero“, sondern entfernen uns immer weiter davon!
Wäre es da nicht einfacher, diese Konferenz in eine ständige Tagung umzuwandeln und dafür ein Kreuzfahrtschiff zur Verfügung stellen? Dann könnten die Experten rund um die Uhr und das ganze Jahr verhandeln. Die 3.000 Passagiere (60 pro Land), die auf ein Kreuzfahrtschiff passen, sollten ausreichen und die jährliche Konferenz könnte entfallen – das wäre gelebter Klimaschutz. Das Kreuzfahrtschiff wird natürlich mit grünem E-Methanol angetrieben.


