Deutscher Zunkunftspreis für die Brennstoffzelle

Groß war der Jubel in der Branche, als diese Woche das Team von Bosch den Zukunftspreis für sein Brennstoffzellen-Aggregat für LKWs erhielt. Eine etwas unerwartete Entscheidung, nachdem seit Jahren alle, die das Thema Wasserstoff und Brennstoffzelle in den Mund nehmen, verbal verprügelt werden.

Fast zeitgleich hat der Verkehrsminister seinen „Masterplan Ladeinfrastruktur 2030“ präsentiert. Die heute 180.000 Ladepunkte in Deutschland sollen deutlich ausgebaut werden. In ganz Europa sollen bis 2030 sogar neun Millionen (!) Ladepunkte entstehen.

Zurück zu den Preisträgern: Die haben ausgerechnet, dass lediglich 140 Wasserstoff-Tankstellen in ganz Europa notwendig wären, um damit den Fernverkehr zu versorgen.

Deutschland hat seit mehr als 10 Jahren eine weltweit führende Position zur Technologie von  Hochleistungsbrennstoffzellen inne, sowohl in der Forschung als auch in der Industrie. Der weltweit größte Automobilzulieferer hatte sich vor einigen Jahren von der Batterie für Fahrzeuge verabschiedet und eine sehr durchdachte Strategie zu Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien umgesetzt.
Brennstoffzellen-Antriebe sind, vor allem bei Lkw, sehr viel leichter als die viele Tonnen schweren Batterien der rein Batterie-elektrischen Antriebe. Positiver schneidet er auch wegen des Fehlens vieler kritischer Rohstoffe ab. Der starke Einfluß von niedrigen Temperaturen, die angesichts des bevorstehenden Winters wieder einen erheblichen Einfluß auf die Reichweite der E-Fahrzeuge haben, spielen bei der Brennstoffzelle keine Rolle. Die Brennstoffzellen-Lkw leisten inzwischen eine Million Kilometer.
Die Serienproduktion für das Brennstoffzellen-Aggregat und für die Vielzahl der dazugehörigen Komponenten steht! Alles „Made in Germany“. Wie aus der Pressemitteilung von Bosch  ebenfalls hervorgeht, sind inzwischen mehrere tausend Lkw mit der Bosch Brennstoffzelle unterwegs.
Insider wissen, dass die fast alle auf Chinas Straßen fahren und sich dort der Markt rasant entwickelt. In Deutschland und Europa beginnt das Interesse zu steigen, aber wie immer nur sehr langsam. Unternehmen wie Bosch und deren Zulieferer haben inzwischen massiv in die Serienproduktion investiert. Alles was wir brauchen haben wir. Jetzt geht es darum „die PS auf deutsche Straßen“ zu bringen und nicht das Feld ausländischen Konzernen zu überlassen.
Das Wichtigste: Die Kompetenz ist in Deutschland vorhanden und die Arbeitsplätze der Zukunft könnten in Deutschland entstehen und nicht in China. Das ist doch besser als Arbeitsplätze abzubauen – oder?

 

Den 10minütigen, sehr anschaulich gemachten Ausschnitt der betreffenden Fernsehübertragung zum Zukunftspreis können Sie über diesen Link ab Minute 25:30 sehen.

Foto: Bosch

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