Online-Meeting am 25.11.25: Das war super!

So die einhellige Reaktion der mehr als 50 Teilnehmer des 22. Online-Meetings der IHK Schwaben mit dem Motto:

„Wasserstoffstrategien auf dem Prüfstand – wohin steuert die Politik?“

Das lag an den exzellenten Vortragenden, deren Aussagen stimmig und wunderbar aufeinander aufgebaut waren.

Jorgo Chatzimarkakis, CEO von  Hydrogen Europe, dem europäischen Wasserstoffverband mit 650 Mitgliedern, berichtete sehr kurzweilig über das Geschehen zu Wasserstoff in Brüssel:

  • Mit der bestehenden AFIR (Alternativ Fuel Infrastructure Regulation) müssen zwingend H2-Tankstellen in ganz Europa aufgebaut werden.
  • Derzeit entstehen aufgrund der „All-Electric-Strategie“, die von einigen Ländern wie Dänemark massiv vorangetrieben wird, jährliche Redispatch-Kosten (Abregeln von Wind- und PV-Anlagen) von 5,2 Mrd. €; bis 2030 werden das 25 Mrd. € sein, die von den Stromkunden bezahlt werden müssen.
  • Wasserstoff im Verkehr ermöglicht viele neue Arbeitsplätze; Batterien kommen dagegen alle aus Asien.
  • Wichtig für den Markthochlauf von Wasserstoff sind große Ankerkunden bzw. Großabnehmer entlang des Kern- und Verteilnetzes, wie z.B. Raffinerien


Louise Maizières, Leiterin des Referats Wasserstoff und internationale Energiepartnerschaften, DIHK
berichtete vom Geschehen in Berlin:

  • 75 % unseres Endenergieverbrauchs sind heute fossil und müssen bis 2045 substituiert werden.
  • Aktuell wird ein Großteil dieses Endenergieverbrauchs als Erdöl und Erdgas importiert. Ein Import von grüner Energie wird auch in Zukunft notwendig sein.
  • Wasserstofftechnologien bieten Deutschland das Potenzial, internationale Exportmärkte aufzubauen
  • Aktuell ist grüner Wasserstoff in D noch doppelt so teuer wie Erdgas (Rohstoff für Industrie).


Florian Feller, Vorsitzender, H2vorOrt
, einem Verbund von 48 Betreibern von Gasnetzen, die alle von Erdgas auf Wasserstoff umsetzen wollen:

  • Der Gasnetztransformationsplan 2025 ist am 1.12.25 veröffentlicht worden und auf der Homepage von H2vorOrt verfügbar
  • Die Transformation der Gasnetze auf H2 wird europaweit und regional vorangetrieben. Etwa 50% der Verteilnetzbetreiber wollen auf Wasserstoff umstellen.
  • Die Fortführung der heutigen Aktivitäten zur Energiewende führen 2045 zu einer sehr große Lücke bei der geforderten Klimaneutralität. Diese kann nur durch importierten Wasserstoff geschlossen werden.
  • Auf der Arabischen Halbinsel wird Wasserstoff bereits heute in großen Mengen und zu sehr attraktiven Kosten hergestellt (< 10 Cent/kWh)


Dr. Tobias Brunner, Managing Director, Hynergy GmbH
ist für das HY2B Projekt in Pfeffenhausen verantwortlich.

  • Seine Präsentation zeigt sehr konkrete Zahlen zur Wirtschaftlichkeit von regional erzeugtem Wasserstoff
  • Das Elektrolyseprojekt in Pfeffenhausen ist seit einem Jahr in Betrieb und mit nur 3.000 Betriebsstunden wirtschaftlich (Teilnahme am Regelenergiemarkt)
  • Lieferung von Wasserstoff für den öffentlichen Personennahverkehr, der im Vergleich zur Rohstoffindustrie sehr viel höhere Preise akzeptiert.
  • Perspektiven für einen Wasserstoff-Durchbruch in Deutschland stehen gut: Wasserstoff-Lkw werden kurzfristig wirtschaftlich und schneiden bei Ökobilanz besser ab als batterie-elektrische LKW
  • Die Beteiligung Bürger und Kommunen ist ein voller Erfolg

Hier finden Sie die Präsentationen.

 

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