Der Verbrauch an Kohlestrom hat 2025 zugenommen – oder: Warum tun wir uns mit der Kommunikation von Fakten so schwer?

Ganz links unten im Wirtschaftsteil der Schwäbischen Zeitung entdecke ich dieser Tage einen sehr kurzen Beitrag mit der Überschrift: Kohle-Anteil an Stromproduktion gestiegen.

Wie kann das sein?

Die Medien sind doch voll von Berichten über den Erfolg von Strom aus Sonne und Wind und den großen Fortschritten beim Klimawandel.

Hat etwa der Strombedarf so stark zugenommen, z.B. wegen der E-Autos?

Nein, der Stromverbrauch ist seit letzten Jahr leicht und in den letzten 10 Jahren in Deutschland sogar um 20 Prozent gefallen. Gleichzeitig reden alle vom ultrateuren Netzausbau wegen des schnell steigenden Strombedarfes. Wie passt das zusammen? Das frage ich mich auch.

Was ist dann der Grund?

Ein Blick auf die Seite Energy-Charts des Fraunhofer Institutes ISE hilft da schnell weiter:

Obwohl die installierte Leistung bei der Windenergie gestiegen ist, ist der Ertrag gefallen – da gab es einfach zu wenig Wind in der Republik. Mangels Niederschlägen im Frühjahr hatten auch die Flüsse zu wenig Wasser. Dann gibt es auch weniger Strom aus Wasserkraft. Das müssen die Energieversorger durch Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken kompensieren. Das ist der Grund!

Gleichzeitig gibt es 2025 Rekordwerte bei Stunden mit negativen Strompreisen. Das heißt, dass es immer häufiger viel zu viel Strom aus Wind und Sonne gibt.

Das sind die ganz natürlichen Zusammenhänge einer Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und eigentlich ganz einfach zu verstehen.

Warum wird das dann nicht genauso in den Medien und von der Politik kommuniziert?

Das frage ich mich schon lange!

Was ist die Lösung?

Mehr Batterien zur Stromspeicherung einzusetzen, ist inzwischen in der öffentlichen Debatte angekommen. Das hilft aber nur sehr begrenzt. Die 11 Milliarden Kilowattstunden, die im ersten Halbjahr zusätzlich aus fossilen Kraftwerken bereitgestellt werden mussten, kann man nur durch Strom aus grünen Wasserstoff ersetzen.

Wenn diese Botschaft in Medien und Politik angekommen ist, dann sind auch Investoren bereit, in die dafür notwendige Infrastruktur (Wasserstoff) zu investieren!

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