E-Bus-Bilanz am Bodensee – und wo es noch Luft nach oben gibt

Emissionsfreie und klimafreundliche Mobilität für die Bodenseeregion: Unter diesem Motto bemüht sich auch unser kleines, ehrenamtliches Team darum, das Bewusstsein für den unumgänglichen Veränderungsprozess wachzuhalten, zu dem uns und die Verantwortlichen der Klimawandel zwingt. Dabei konzentrieren wir uns, die wir überwiegend in Lindau wohnen, natürlich vor allem auf die Bodenseeregion, wo wir mit Eigen-Veranstaltungen, entsprechenden Einladungen und einer vom bayerischen Ministerium beauftragten Studie präsent bleiben.

Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit besteht dabei aus den wöchentlichen, mittlerweile über 800 Blogbeiträgen, die wir seit genau 5 Jahren veröffentlichen und die Bezug zu unserem eingangs erwähnten Motto haben.

Dazu gehört aktuell eine Meldung, die uns aus Kreuzlingen zum Thema ÖPNV erreicht hat. Die Stadt hat lediglich 23.000 Einwohner. Ihr ist es aber trotzdem  gelungen, die 8 Fahrzeuge ihrer Stadtbusflotte jetzt ausschließlich mit E-Bussen zu betreiben. Das hat uns veranlasst, auch bei einigen anderen relevanten Städten am See – natürlich entsprechend der verfügbaren Daten – zu eruieren, wie es dort um die E-Mobilität beim ÖPNV steht.

Das benachbarte Konstanz (85.000 Einwohner) bedient alle Linien des ÖPNV u.a. mit 29 neuen E-Bussen und ist stolz darauf, dass die mit Öko-Strom betankten Fahrzeuge dafür sorgen, dass jährlich 1.500 Tonen CO2 vermieden werden.

Und wie viele E-Busse bietet Bregenz seinen 29.500 Bewohnern und den zahlreichen Gästen an? Derzeit sind es fünf, doch weitere zwei sind bereits geordert.

Im gegenüber liegenden Lindau setzt man leider immer noch auf Diesel-Busse, doch Mitte des kommenden Jahres sollen die ersten beiden E-Busse eintreffen, und schon 2027 hofft man dann auf weitere 5 solcher Exemplare.

Auch Friedrichshafen ist noch nicht im „Soll“, weil die 62.000-Einwohner-Stadt zwar seit 2024 insgesamt 7 E-Busse im Bestand  hat, weitere Bestellungen jedoch stornieren musste, weil der ursprüngliche Lieferant Ebusco wegen großer finanziellen Schwierigkeiten und unzuverlässiger Aussagen nicht mehr in Frage kam.

Bleibt noch St. Gallen, mit 83.000 Einwohnern ähnlich groß wie Konstanz: Mit 55 Bussen mit Elektroantrieb führt die Stadt diese „E-Bus-Liste am Bodensee“ an und kann dabei auch mit einer Besonderheit aufwarten: Fast alle diese Fahrzeuge sind sog. „Trolleybusse“, weil diese sowohl mit ihrer eigenen Batterie angetrieben werden als auch auf Strom aus Oberleitungen zurückgreifen können, der dann gleichzeitig die bordeigene Batterie auflädt und somit auch längere Fahrstrecken ermöglicht. Damit kommen immerhin rund 1.500 Einwohner auf einen Elektro-Bus.

Screenshot

 

 

Fazit: In den sechs aufgeführten Städten am Bodensee gibt es insgesamt 232 Stadtbusse.

104 davon fahren bisher elektrisch.

Das entspricht einem Anteil von 45,3 Prozent

 

 

Abschließend noch ein interessanter Vergleich: London hat zwar etwa 1400 batterieelektrische Stadtbusse. Bezogen auf die 17,2 Millionen Einwohner dieser Großstadt „teilen“ sich theoretisch allerdings 12.205 Einwohner einen dieser E-Busse.

Bild: Uta Weik

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