„E-Fuel im Fokus“ war das Motto eines neuen Formates, das wir (e2connect/Bodensee) uns überlegt hatten und erstmals am 11.9.25 in der Speedwave-Werft in Kressbronn umsetzten: Im kleinen Kreis tauschen sich Fachleute zu diesem spezifischen Thema aus und vereinbaren konkret nächste Schritte.
Die Ergebnisse haben wir in einem Protokoll, nebst Präsentation zusammengefasst (siehe Anlage).
Die wichtigsten Aussagen in Kürze:
Die Studie zur klimaneutralen Schifffahrt auf dem Bodensee hat aufgezeigt, dass energieintensive Anwendungen (Sportboote, Kursschiffe) nur mit flüssigen Kraftstoffen (hohe Energiedichte) klimaneutral betrieben werden können. Batterie-elektrische Antriebe können diese Anforderung nicht erfüllen.
Aufgrund der sehr hohen Lebensdauer der Schiffe (viele Jahrzehnte) und dem fast zum Erliegen gekommenen Markt für neue Boote, kann daher eine klimaneutrale Schifffahrt bis 2045/2050 nur durch sogenannte Drop-In Kraftstoffe (= können von den heutigen Motoren genutzt werden) wie E-Benzin oder E-Diesel realisiert werden.
Die im deutschen Grundgesetz verankerte Klimaneutralität 2045 und die entsprechende EU-Gesetzgebung 2050 erfordern angesichts des enormen Zeitbedarfes für eine komplette Umstellung auf klimaneutrale Antriebe und Kraftstoffe eine mehr als ambitionierte Vorgehensweise.
Das sehr agile Handeln der Sportboot-Verbände am Bodensee ist lobend hervorzuheben. In Kürze sollen alle Seetankstellen auf marine-taugliches HVO (zertifiziert durch das KIT) und E10 Benzin umgestellt werden.
Interessant war die Diskussion zu den aktuellen Entwicklungen im Wassersport: Das Durchschnittsalter der Bootsbesitzer liegt inzwischen bei 70 Jahren. Auf den See wird nur noch bei absolut schönem Wetter gefahren, ansonsten verbringen viele die Zeit im Hafen (schwimmende Ferienwohnung).
Protokoll: E-fuel im Fokus-11.09.25
Präsentation: E-Fuel-Kressbronn110925