Dieser Tage hatte ich mir einen sehr aufschlussreichen Podcast des bekannten Neurowissenschaftlers und Autors Dr. Volker Busch angehört: Werden wir immer dümmer? Was macht die KI mit unserem Denken?
Doch was hat das mit unseren Themen, der Energie- und Mobilitätswende zu tun?
Seit Jahren habe ich mich immer wieder gefragt, warum es mir so schwer fällt , die grundlegenden Zusammenhänge der Energiewende zu erklären. Warum wird in den (sozialen) Medien fast durchgängig das Gegenteil von dem erzählt, was ich einfach nachvollziehbar beschreibe?
Dazu ein kleines Beispiel:
In 20 Jahren müssen wir laut Gesetz klimaneutral sein. Das heißt beispielsweise, dass dann keiner der 49 Millionen Pkw noch mit einem fossilen Verbrenner unterwegs sein darf. Das ist die Vorgabe!
Wenn ich – stark vereinfacht – in 20 Jahren 49 Millionen Verbrenner-Pkw durch E-Autos ersetzen muss, dann bedeutet das den Verkauf von 2,45 Millionen Pkw pro Jahr (eine einfache Division). Bei einem jährlichen Verkauf von 2,8 Millionen Pkw sind das dann 87,5 Prozent der Neuwagenverkäufe (Prozentrechnung).
Warum feiern dann so viele gut ausgebildete und intelligente* Journalisten den Verkauf von nur 20 Prozent E-Autos?
Noch eine weitere, sehr einfache Rechnung: Wenn ein Pkw mit fossilem Verbrenner eine Lebensdauer von 15 Jahren hat, ab wann darf ich den dann nicht mehr verkaufen, wenn dieser ab 2045 nicht mehr genutzt werden kann? Die simple Rechnung: 2030!
Warum wird dann das Verbrenner-Verbot 2035 und dessen Aufweichung in den Medien so intensiv diskutiert? Eigentlich müssten wir in Deutschland über das Verbrenner-Verbot 2030 diskutieren oder als Alternative über die schnelle Einführung von E-Fuel sprechen. Das macht aber niemand!
Womit wir wieder beim Podcast von Volker Busch sind. Er erklärt sehr anschaulich und auch für Laien verständlich, dass mit dem Internet und all seinen Diensten, die wir seit 30 Jahren immer intensiver nutzen, die Funktionsfähigkeit unserer Gehirne deutlich nachgelassen hat!
Das erklärt meine Beobachtungen sehr schön: Anstatt über einfache Zusammenhänge nachzudenken und die Dreisatzrechnung, die wir einmal in der Grundschule gelernt haben, anzuwenden, wird einfach das nachgeplappert, was alle andere sagen oder schreiben und das geglaubt, was uns die oftmals faktenfreie Werbung täglich eintrichtert.
Was tun?
Vielleicht öfter mal das Smartphone ausschalten und versuchen, selber wieder smart (klug, intelligent, schlau) zu werden. Dazu gehören Nachfragen, Nachdenken, Nachrechnen, Nachgeben …..
* Ein Beitrag zur Verhaltensforschung in der Süddeutschen Zeitung löst den scheinbaren Konflikt zwischen Dummheit und Intelligenz wunderbar auf: Intelligente Zeitgenossen begehen oft die größten Dummheiten. Albert Einstein scheint eine Ausnahmen zu sein – er hat sich selbst immer für blöd gehalten.


