Wasserkraftwerke in Kaprun ausgefallen

Die Pumpspeicherkraftwerke Limberg I und Limberg III im österreichischen Kaprun sind vor einigen Wochen abgeschaltet worden. Die Reparaturen könnten bis zu zwei Jahre dauern, wie der ORF kürzlich berichtete.

Was hat das mit der Bodenseeregion zu tun? Kaprun im Salzburger Land liegt ja einige hundert Kilometer weg und Vorarlberg hat doch auch sehr viele Speicherseen und Pumpspeicherkraftwerke.

Mit 480 Megawatt (MW) ist Limberg III eines der größten Pumpspeicherkraftwerke Österreichs. Mit dem Ausfall der Oberstufe Limburg I kommen weitere 160 MW hinzu, die nicht zur Verfügung stehen.

Bei einer Last (Strombedarf) von 5.000 bis 8.000 MW in ganz Österreich ist ein Ausfall von 10 Prozent der Leistung ganz erheblich. Über das österreichische und europäische Verbundnetz können die Nachbarn schon aushelfen. Aber die müssen den zusätzlichen Strom auch zur Verfügung haben. Zwischen Deutschland und Österreich fließen bis zu 3.000 MW an Strom in die eine oder die andere Richtung, je nachdem, wer gerade zu viel oder zu wenig Strom hat. Auch hier bedeutet der Ausfall der Kraftwerke einiges an Einschränkungen.

Reduziert sich dann in den Trockenperioden, wie im letzten Frühjahr, auch noch die Verfügbarkeit von Strom aus den wichtigen Laufwasserkraftwerken, dann wird es nochmals anspruchsvoller.

In der Schweiz kommen die Atomkraftwerke, die bis zu 30 Prozent zur Stromversorgung beitragen, auch ins Alter und können geplant oder ungeplant ausfallen.

Gleichzeitig wird in allen Ländern durch den zügigen Ausbau der Elektromobilität und dem zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen der Strombedarf steigen. Die Lücke kann sehr schnell sehr groß werden.

 

Titelbild: Speichersee Oberarsee in den Berner Alpen. Das Bild ist vor mehr als 20 Jahren entstanden. Heute ist der Gletscher deutlich geschrumpft.

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