Wasserstoff aus Buchs

Die 14.000 Einwohner zählende Stadt Buchs liegt im Schweizer Rheintal, gegenüber dem Fürstentum Liechtenstein. Dort kümmert sich der Verein für Abfallentsorgung (VfA-Buchs) um den Müll aus 42 Gemeinden der Region. Wie auf deren Homepage nachzulesen ist, ist Wasserstoff für den VfA inzwischen ein wichtiges Zukunftsthema.

Die Erzeugung des Wasserstoffs wird mit überschüssigem Strom aus der Kehrichtverwertungsanlage erfolgen. Dieser fällt mit steigendem Ausbau der Photovoltaik immer häufiger an, dann, wenn viel Sonne scheint und niemand den Strom genau zu dieser Zeit auch brauchen kann. Negative Strompreise machen die Umwandlung des Stroms in Wasserstoff dann attraktiv. Mit dem bei der Müllverbrennung entstehenden CO2 können auch flüssige E-Fuels wie Methanol erzeugt werden.

Zunächst soll der Wasserstoff vorwiegend für das zunehmend größer werdende Schweizer Wasserstoff-Tankstellennetz genutzt werden. Aktuell sind 19 Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz im Betrieb.

Vor etwa zwei Monaten hatten die Gremien der VfA das Projekt genehmigt. Verantwortlich für die Umsetzung ist das zu allen Wasserstoff-Themen sehr erfahrene Unternehmen H2-Energy. Vor wenigen Tagen wurde der 2,5 Megawatt Elektrolyseur beim Norwegischen Hersteller NEL Asa bestellt. Die Ostschweizer Hochschule für Technik wird das Projekt wissenschaftlich begleiten.

Das Ganze erinnert sehr an ein ähnliches Projekt des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Kempten (ZAK), das vor einigen Jahren vollständig durchgeplant war. Leider sprachen sich die Verantwortlichen damals in letzter Minute gegen das Projekt aus. Glücklicherweise war der Abwasserverband Kempten konsequenter und ist aktuell mitten in der Umsetzung der Wasserstoffproduktion auf der Kläranlage.

Titelbild: Wasserstoff LKW bei der Einweihung der Elektrolyse-Anlage in St.Gallen

 

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