Wer den Schienenverkehr ohnehin schon elektrifiziert hat, kann jetzt auch die USA beliefern

Das Schweizer Schienennetz ist zu 100 Prozent elektrifiziert – in den USA nicht einmal zu 1 Prozent. Auch Deutschland gibt mit seinen 61 Prozent ein klägliches Bild ab, zumal es mit seinem Schienennetz nach Belgien (86 %), den Niederlanden (76 %), Schweden (75 %), Österreich (72%), Italien (72 %), Polen (64%) und Spanien (64%) europaweit ziemlich abgeschlagen ist.

Auf der InnoTrans in Berlin stellt jetzt die Schweizer Firma Stadler seinen ersten wasserstoffbetriebenen Zug FLIRT H2 aus, der 2024 in Südkalifornien in Betrieb gehen wird. Es wird dann der erste Wasserstoffzug im amerikanischen Personenverkehr sein. Auch dort hat man erkannt, dass eine Elektrifizierung bekanntermaßen viel zu kostspielig und vor allem zeitaufwändig wäre, um sich selbst mit nur einem kleinen Beitrag in den Kampf gegen den Klimawandel einzureihen. 

Laut einer Mitteilung von FuelCellsWorks besteht der erste „FLIRT H2  aus zwei elektrisch angetriebenen Endwagen und einem Powerpack in der Mitte. Dieses Kraftpaket enthält die Brennstoffzellen und Wasserstofftanks. Die Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff in Strom um. Dieser Strom wird an eine Traktionsbatterie gesendet. Die Batterie versorgt dann den Antrieb des Fahrzeugs mit der jeweils benötigten Energie. Diese Konfiguration ermöglicht auch die Rekuperation von Bremsenergie zurück in die Batterie. Daher speichert die Batterie sowohl Bremsleistung als auch Leistung von den Wasserstoffzellen“.

108 Personen können dann ab 2024 in einem Zug Platz nehmen, der auch großzügige Stehplätze vorhält. Ein weiterer Vorteil: Die ausgeklügelte Technik erlaubt es, den Zug einen ganzen Tag lang ohne Nachtanken zu fahren – noch besser als beim Diesel!

Bild: Stadler

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