Feldlerchen gehören zu den Botschafterinnen intakter Landschaften. Doch ihre Gesänge sind seltener geworden. Umso erfreulicher ist es, wenn sich für sie dort neue Lebensräume auftun, wo man sie nicht vermutet – zwischen den Reihen von Photovoltaikanlagen. In Brandenburg, auf dem Gelände des Solarparks Weesow-Willmersdorf, singen heute wieder die Lerchen. Auch Neuntöter und Steinschmätzer sind zurück, ebenso Schmetterlinge, Heuschrecken, Wildbienen. Zwischen den Solarpanels blüht und lebt es sich ziemlich ungestört. Und das ist kein Zufall. Der Betreiber des Solarparks hat von Beginn an mit Fachleuten aus Naturschutz und Landwirtschaft zusammengearbeitet.
Die Modulreihen stehen nicht dicht an dicht. Stattdessen: offene Flächen, extensiv gepflegt, beweidet von Schafen, unversiegelte Flächen, keine Pestizide, kein Dünger. Raum für Natur – und für Stromproduktion.
Allein 33 Brutpaare der Feldlerche haben sich dort auf zehn Hektar angesiedelt . Zum Vergleich: Auf zehn Hektar intensiv genutzter Ackerfläche brüten laut Experten im Schnitt nur 7,6 Paare.
Wo Monokultur, Dünger und Pflanzenschutzmittel dominieren, hat das Leben kaum noch Platz, sich zu entfalten. Das Wort „Ökowüste“ trifft vielerorts zu.
Natürlich ist Ackerbau notwendig. Aber wir müssen uns fragen: Wo erträgt unsere Landschaft welche Nutzung? Wo lässt sich Energie gewinnen, ohne noch mehr biologische Vielfalt zu verlieren?
Ein Blick auf die Erträge macht die Richtung deutlich: Ein Hektar Mais bringt – bei besten Bedingungen – rund 19 Megawattstunden Strom. Dieselbe Fläche liefert im Solarpark mehr als 600 Megawattstunden Strom. Ein Vielfaches – und das ganz ohne chemischen Input.
Solarparks sind keine Lösung für alles, sie zeigen aber, dass sich Energiewende und Naturschutz nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil – sie können voneinander profitieren.
Quellen:
https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/biomasse/biogas/biomethan
https://www.pv-magazine.de/2025/05/30/dicht-an-dicht-brueten-die-lerchen/
Bild: Petra Boeger + KI