Vor Kurzem saßen wir zusammen am Bodenseeufer und sprachen über unsere Gewohnheiten. Woher kommt es denn, dass wir soviel reisen wollen? Je öfter und je weiter, umso besser?
Irgendwie haben wir durch Filme, Werbung und Erzählungen das Verlangen entwickelt, immer weiter in Bewegung sein zu wollen. Der Effekt, den wir damit selbst verursachen, sind unendlich viele Staus, lange Schlangen am Bahnhof und an Flughäfen und jede Menge Energieverbrauch. Am Ende des Urlaubs waren wir zwar für einige Momente froh, den Rest der Reise aber sehr angestrengt.
Können wir dieses Verhalten mit unseren Blogs überhaupt beeinflussen, haben wir uns gefragt? Die Gewohnheiten sitzen doch alle schon sehr tief. Und verbieten ist auch keine Lösung.
So ist mir der Gedanke gekommen, einfach mal anzufangen weniger zu machen und damit ein Beispiel zu geben. Statt einen weiten Ausflug oder eine Urlaubsreise zu machen bleibe ich nun öfter am Ort und geniesse zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Umgebung. Der Sommer ist schön und ich gehe in den nächsten Biergarten. Dann radel ich an den See und kühle mich ab, um danach am Ufer zu liegen und zu träumen. Wie schön das ist. Ohne Reisestress einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Einfach mal einen Gang runterschalten ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, etwas zu versäumen.
Und was ist mit dem Tapetenwechsel? Auch das kann man sehr gut zu Hause machen. Es regnet ja auch mal. Einfach in Ruhe eine neue Tapete aussuchen und mit Kleister selbst an die Wand kleben!
Ich möchte damit anregen, sich weniger vorzunehmen und damit am Ende zusammen weniger Energie zu verbrauchen. Wir meinen zwar alle, dass mit den neuen Technologien und den schärferen Gesetzesvorgaben alles schon von selbst gut wird. Wird es aber nicht. Einfacher ist es selbst anzufangen und weniger zu verbrauchen. Im guten Zusammenspiel der ganzen Gesellschaft könnte es klappen. Ergibt das Sinn?
Also viel Spaß und mehr Entspannung wünsche ich uns allen. Entschleunigen heißt das heute, glaube ich.
Titelbild: Roberta Piana @ unsplash.com