Hurra! Das erste e-Methanol in Europa hergestellt

Das erste in Europa großindustriell erzeugte e-Methanol kommt ab sofort aus Dänemark. Die Firma European Energy hat im dänischen Kassö eine Anlage aufgebaut, die mit grünem Strom aus einem benachbarten Photovoltaikfeld und mit Windstrom gespeist wird.

Dort sollen pro Jahr ca. 42.000 Tonnen hochreines e-Methanol produziert werden. Drei PEM Elektrolyseure von Siemens Energy mit insgesamt 52,5 Megawatt Leistung liefern den notwendigen Wasserstoff. Das zur Umwandlung in e-Methanol verwendete CO2 wird aus einer der größten Biogas-Anlagen Europas in Tönder geliefert.

Unter den Abnehmern finden sich u.a. die Reederei MAERSK, die das e-Methanol als Schiffskraftstoff verwendet. Auch die Kunststoffhersteller Novo Nordisc und die LEGO Group verwenden den klimaneutralen Rohstoff e-Methanol für die Erzeugung ihrer Produkte.

Nach einer Bauzeit von drei Jahren liefert diese Anlage ab jetzt den heiß begehrten Saft. Rechtzeitig ist das e-Methanol auch in Zusammenarbeit mit der DEKRA EU-zertifiziert worden. Während des Baues ist die japanische Firma Mitsui in das Projekt eingestiegen und hält nun 49 Prozent der Anteile.

Es ist heutzutage noch anspruchsvoll, einen gegenüber fossil erzeugtem Methanol wettbewerbsfähigen Preis zu erreichen.

Der entscheidende Faktor hierfür sind aber die Preise für den notwendigen grünen Strom zum Betrieb der Anlagen. Aus diesem Grund spricht viel dafür, solche Anlagen in Zukunft im Sonnengürtel der Welt aufzustellen, wo die Ausbeute an Sonnenstrom dreimal so hoch ist wie in Mittel- oder Nordeuropa. Dort werden langfristige Strompreise für weniger als 1 Cent pro Kilowattstunde angeboten. Damit ist es schon heute möglich, e-Methanol wettbewerbsfähig zu erzeugen.

Das e-Methanol selbst kann einfach nach Europa transportiert werden, da es bei Umgebungsbedingungen flüssig ist und deshalb die bestehende Infrastruktur aus Tankschiffen, Eisenbahnen und Tanklastern verwendet werden kann.

Wer e-Methanol gerne zu e-Benzin, e-Diesel oder e-Kerosin weiterverarbeiten möchte, der kann es heute schon mal bestellen und sich bei entsprechender Nachfrage dafür in einigen Jahren eigene Fabriken bauen lassen. Die technischen Verfahren dafür sind bekannt. Leider erkauft man sich damit wieder eine wesentlich aufwändigere Abgasreinigung als bei der direkten Verwendung von e-Methanol.

 

Titelbild: eMethanol-Werk in Kassö – European Energy

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