Mit Strom, Methanol, Ethanol oder Benzin fahren – das Future Hybrid Concept von Horse Powertrain

Das Unternehmen Horse Power Train stellt aktuell sein Future Hybrid Concept auf der Shanghai Motor Show vor.

Wer ist Horse Powertrain?

Viele Leser werden diese Namen zum ersten Mal hören. Umso spannender sind die Hintergründe zu diesem Unternehmen, das auf drei Kontinenten mit 17 Fabriken, 5 Forschungs- und Entwicklungszentren vertreten ist. Der französische Renault Konzern und der chinesische Fahrzeughersteller Geely, zu dem auch Volvo (PKW) gehört, haben ihre Aktivitäten zur Entwicklung und Produktion von Antrieben mit Verbrennungsmotoren und Hybrid-Antrieben in einem Joint Venture mit insgesamt 19.000 Mitarbeitern zusammengelegt. Interessant, dass auch der weltgrößte Öl- und Chemiekonzern Saudi Aramco mit 10 Prozent an diesem Unternehmen beteiligt ist.

Damit ist ein Unternehmen entstanden, das alle Fahrzeughersteller weltweit mit seinen in großen Stückzahlen produzierten innovativen Antrieben zu attraktiven Kosten beliefern kann.

Ein neues und sehr beeindruckendes Produkt ist der Future Hybrid, bei dem Elektro- und Verbrennungsmotor inklusive Getriebe zu einer Einheit verschmolzen wurden. Dieser Antrieb passt in viele der heutigen E-Fahrzeuge und kann diese mit minimalem Aufwand auch als Range-Extender-Antrieb anbieten. Das heißt, die Batterie kann sehr viel kleiner und damit leichter und kostengünstiger ausgelegt werden. Die Verbrenner-Generator-Einheit sorgt dann für die gewohnten Reichweiten heutiger Fahrzeuge.

Der Verbrennungsmotor ist für eine Vielzahl heutiger (Benzin, Ethanol) und zukünftiger (Methanol, eBenzin) Kraftstoffe ausgelegt und kann damit weltweit eingesetzt werden, und zwar ganz ohne aufwändige Adaptionsentwicklung. Diese seriellen Hybride (Extender Range Electric Vehicle, EREV) ermöglichen auch mit den heutigen fossilen Kraftstoffen eine deutliche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und einen kontinuierlichen Übergang auf klimaneutrale eFuels – eine wirkliche Revolution, die das neue Unternehmen mit französischen, schwedischen und chinesischen Wurzeln auf den Markt bringen wird. Damit wird auch der extrem aufwändige Aufbau einer umfassenden Ladeinfrastruktur, den sich viele Länder und Regionen dieser Welt gar nicht leisten können, überflüssig.

Dass Range-Extender ein neuer Trend in der Fahrzeug-Industrie sind, zeigt auch die Zahnrad Fabrik vom Bodensee (ZF). Auch sie stellt ihren „eRE+“ mit intelligenter Kupplung und Differential in Shanghai vor. Die Aussage in der Mittteilung von ZF, dass die Entwicklung von Asien und vor allem China getrieben ist, sollte uns am Bodensee mit der mehr als 100-jährigen Tradition bei der Antriebstechnologie doch sehr nachdenklich stimmen.

 

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2 Antworten

  1. Dieser o.g. Future Hybrid ist auch beim Nissan Qashqai e-power umgesetzt, wobei eigene 3 Jahre Fahrpraxis eher ernüchternd sind: das Konzept des Nissan Note e-power aus Japan war interessant, da der Benzinverbrauch mit 2,7 Liter zukunftsweisend war. Die Umsetzung beim Nissan Qashqai hingegen mit der viel zu kleinen Batterie bedeutet für mich 3 Schritte zurück und nicht zukunftsweisend. Der Future Hybrid mit der Möglichkeit Methanol oder Ethanol zu tanken ist da schon in der Entwicklung ein Fortschritt gegenüber den Nissanmodellen, aber man stellt sich schon die Frage, warum man so einen Spagat macht. Warum nicht dann eher Umbau auf grünen Methanol oder reine H2-Antriebe oder reine E-Autos.

    1. ja, eine so kleine Batterie wie beim genannten Nissan macht für einen seriellen Hybrid keinen Sinn. Die Batterie sollte schon im Bereich von 20 kWh liegen und damit 100 km rein elektrische Reichweite haben.
      Der Umbau auf eFuel, Wasserstoff und auch grünen Strom ist ganz schön anspruchsvoll und braucht Zeit. Da sind effiziente Zwischenlösungen wie der Range Extender schon eine gute Option

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