Das Foto im Titelbild von einer Veranstaltung zur Energiewende erhielt ich letzte Woche, verknüpft mit der Frage:
„Wie kann man der Bevölkerung diese Kosten vermitteln?“
Schlagzeilen und Studien sind voll mit Zahlen zu den Kosten der Energiewende. Dabei schwanken die Zahlen auch mal schnell um einige hundert Milliarden, je nach betrachtetem Zeitraum und sonstigen Annahmen. Bislang hatte ich die Zahlen weitestgehend ignoriert.
Jetzt habe ich mir dazu doch einmal Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Aussage „Die Energiewende kostet sehr viel Geld“ nicht nur falsch, sondern auch sehr schädlich für unsere Volkswirtschaft ist.
Wie komme ich dazu?
Zunächst einmal sind diese Zahlen über lange Zeiträume kumuliert. Heruntergerechnet auf jährliche Kosten sieht das schon ganz anders aus. Und dann müssten davon die Kosten abgezogen werden, die auch ohne Energiewende entstanden wären – z.B. für die Erhaltung des Stromnetzes.
Aber was bedeutet eigentlich Kosten?
In der Betriebswirtschaft sind Kosten immer auch mit Einnahmen gekoppelt, und aus der Summe ergeben sich dann Gewinne oder Verluste.
Oder geht es hier in Wirklichkeit um Investitionen?
Jeder Konzern aus dem Energie- oder Fahrzeugbereich investiert jedes Jahr zweistellige Milliardenbeträge in neue Anlagen oder Produkte. Je nach Abschreibungsdauer und Zinsen bleibt dann nur ein Teil der Investitionssumme auf der Seite der Kosten.
Häufig dienen Investitionen auch zur Reduktion von Kosten. Ein Beispiel: Der Eigenverbrauch beim Sonnenstrom liegt in Deutschland aktuell bei etwa 13 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Das bringt Kosteneinsparungen von etwa 4 Milliarden Euro! Das hört sich doch sehr viel besser an als die „Energiewende kostet viel Geld“.
Kommen wir zurück zu den Einnahmen und Gewinnen im Zusammenhang mit der Energiewende.
Da fällt mir als erstes die aktuelle Goldgräberstimmung bei den Batteriespeichern ein. Da wird richtig viel Geld verdient.
Bei den hohen Kosten für den Netzausbau fallen mir sofort die Netzentgelte und die damit verbundenen garantierten Gewinne für die Netzbetreiber von sieben Prozent ein. Das ist doch ein hervorragendes Geschäft!
Und wie ist das bei der Elektromobilität?
Der chinesische E-Auto Gigant BYD macht bei einem Umsatz von etwa 100 Milliarden Euro einen Gewinn von etwa 5 Milliarden. Mit E-Mobilität kann man richtig viel Geld verdienen.
Aber Wasserstoff ist doch ein großer Verlust- oder?
Würden Konzerne wie Toyota, Hyundai, BMW, Bosch und viele chinesische Unternehmen Milliarden in die Wasserstofftechnologie investieren, wenn das ein Verlustgeschäft wird? Auf der arabischen Halbinsel werden ganz aktuell viele Milliarden in die Produktion von Wasserstoff investiert, um für die Zeit nach dem Öl und Gas vorbereitet zu sein. Dort kostet der Wasserstoff auch heute schon sehr wenig (deutlich unter 10 Cent/kWh)
Investitionen in die Energiewende bedeuten auch viele gute Arbeitsplätze in der Zukunft und damit verbunden auch Steuereinnahmen für den Staat. Das hört sich doch besser an, als Arbeitslosengeld oder die Kosten der Kurzarbeit.
Und was machen wir? Es wird über die hohen Kosten der Energiewende lamentiert und dabei die Bevölkerung verunsichert.
Stellen Sie sich vor, die Bundesregierung würde laut und deutlich verkünden:
Investitionen in die Energiewende sind ein Gewinn für alle – finanziell wie gesellschaftlich


