Das sind so typische Kommentare zum Wetter:
„ein paar Grad wärmer wären ganz gut“, wenn im Winter der kalte Wind uns frösteln lässt, oder
„das haben wir früher auch schon gehabt, ich kann mich noch genau an den heißen Sommer 2003 erinnern“, als alle unter einer Hitzewelle stöhnen.
Der Unterschied zwischen Klima und Wetter wird zwar oft erklärt, aber im Alltag wird das von uns Menschen nicht so richtig verstanden. Auch für die Politik ist das Thema nur von kurzer Relevanz. Wenn wieder einmal eine Flutkatastrophe ganze Städte zerstört oder die Ernte wegen Trockenheit ausfällt, dann gibt es salbungsvolle Versprechen, auf die keine Taten folgen – man kann ja der Bevölkerung nichts zumuten.
So faszinierende Reportagen, wie die des bekannten und beliebten Meteorologen Sven Plöger „Wenn die Arktis schmilzt„, scheinen wenig Wirkung auf die Verursacher des Klimawandels zu haben.
Jetzt hat der Weltverband der „Wetterfrösche“, die World Meteorological Organization (WMO) einen ernüchternden Bericht zum Klimawandel veröffentlicht. Viele Aussagen wie die das viel zu frühe Erreichen der 1,5°C Erwärmung, die erst in 75 Jahren hätte eintreten sollen, waren schon bekannt. Was mich am stärksten betroffen macht, sind diese beiden Aussagen:
90 Prozent der vom Klimawandel verursachten Wärme ist in den Ozeanen gespeichert. Diese Erwärmung wird für den Rest des 21. Jahrhunderts anhalten, auch wenn wir die CO2-Emissionen deutlich reduzieren.
Die Versauerung der Ozeane hat massive Folgen für die kompletten Ökosysteme unter Wasser. Diese folgenschwere Reduktion des pH-Wertes wird weiter steigen und für die kommenden Jahrhunderte bis Jahrtausende irreversibel sein.
Damit unterscheiden sich die Folgen des Klimawandels sehr deutlich von beispielsweise den meisten Krankheiten, die wir mit oder ohne Hilfe der Medizin in einigen Wochen hinter uns lassen können.
Zeit zum Nachdenken?
Bild: Petra Boeger, KI generiert