Das sind die entscheidenden Zahlen für den Klimaschutz!

20, 30 oder sogar mehr als 90 Prozent (in Norwegen) E-Fahrzeuge – das sind die Schlagzeilen, die wir regelmäßig in den Medien lesen. Der Eindruck, den diese Zahlen hinterlassen: Toll – wir schaffen die Mobilitätswende und Klimaziele. Dieser Eindruck ist falsch!

Denn bei diesen Zahlen handelt es sich um den Anteil an den verkauften Neuwagen oder Zulassungen von neuen Fahrzeugen. Das ist wichtig für alle, die Fahrzeuge herstellen oder verkaufen. Für das Erreichen der Klimaziele ist eine ganz andere und fast nie kommunizierte Zahl entscheidend: Der Anteil an batterie-elektrischen Fahrzeugen am Bestand aller Fahrzeuge. Oder: Wie viele E-Fahrzeuge sind täglich auf unseren Straßen unterwegs?  Jetzt hat der europäische Automobilverband ACEA die Zahlen für 2023 veröffentlich, die in einem aktuellen Bericht zusammengefasst sind.

So erhalten gerade einmal 1,8 Prozent aller PKW in Europa oder 2,9 Prozent in Deutschland die zum Fahren notwendige Energie aus einer Batterie. Der überaus große Rest von 98,2  (97,1) Prozent wird mit fossilem Benzin oder Diesel versorgt. Bei den Nutzfahrzeugen, die täglich sehr viel mehr Kilometer zurücklegen, ist der E-Anteil noch sehr viel geringer (siehe Titelbild). Entsprechend gering fällt die Reduktion an CO2-Emissionen aus. Sogar beim Vorreiter Norwegen liegt der Anteil der E-Autos nur bei 24 Prozent der gesamten Flotte.

In vielen Ländern, wie auch in Deutschland, kommt hinzu, dass der Strom zum Laden der E-Fahrzeuge zu einem erheblichen Anteil aus fossilen Kraftwerken kommt, vor allem in der Nacht, wenn die meisten Fahrzeuge Zeit zum Laden haben.

Was können wir tun?

Zwei Dinge: Die Energieversorgung muss immer mit der Antriebstechnologie mitgedacht werden. Dazu wird es höchste Zeit, die Vielfalt  der möglichen e-Antriebe zu akzeptieren und umsetzen. Beides ist in der Grafik unten dargestellt, und alle Varianten sind sinnvoll. Dass der grüne Strom zum Laden direkt aus regionalen Quellen kommt, ist eher die Ausnahme: Zu 80 Prozent der Zeit scheint keine Sonne und der Wind macht sich oft auch ziemlich rar.

 

 

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