Toyota bekräftig seine Wasserstoff-Technologie und liefert die Strategie dazu

In den gängigen Social Media-Plattformen hat man oft den Eindruck, als warte die Only-Battery-Truppe nur darauf , dass jemand im Zusammenhang mit Fahrzeugen das Wort „Wasserstoff“ erwähnt, um sofort ihr Totschlag-Argument „Totes Pferd“ aus dem Argumenten-Regal zu holen.

Toyota  – weltweit immerhin auf Platz 1 der meisterverkauften PKW – lässt sich davon nicht beirren. Gleichzeitig tut die Firma eine ganze Menge, um sich für den Wasserstoff als besonders nachhaltige Lösung für die Energieprobleme zu engagieren. Und sie zeigt, dass es noch viele andere Anwendungsmöglichkeiten gibt, welche die Vielseitigkeit und Skalierbarkeit von Wasserstoff bzw. von Brennstoffzellen unter Beweis stellen. Denn diese beschränkt sich beispielsweise nicht nur auf LKW, Züge oder Sattelschlepper, sondern auch als zuverlässiger Ersatz für mobile oder stationäre Diesel-Generatoren. Das ist wichtig für Krankenhäuser, und sorgt auch – wie etwa in Detroit – für den nötigen Strom, um einen ziemlich großen Weihnachtsbaum zu beleuchten.

Eine langfristige (!) Strategie, die kürzlich von Toyota  in einem großen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Seminar in Japan vorgestellt wurde, stellte dabei in den Mittelpunkt, dass dieses Thema gerade auch in die Gesellschaft getragen werden müsse, weil es letztlich um die Erreichung der CO2-Neutralität geht. Dies setze nicht nur die Zusammenarbeit der Unterstützer und Branchenführer dieser Technik voraus – sondern ausdrücklich auch derjenigen, die sich bisher als Konkurrenz verstanden haben. Es gehe deshalb Toyota mit seinem Ansatz nicht um einen Wettbewerbsvorteil, sondern darum, seine Ziele mit den Möglichkeiten, die Wasserstoff bietet, zu einem Industriestandard zu machen.

Dazu zeigte Toyota ein gelungenes Beispiel aus dem Hafen von Long Beach. Dort leisten jährlich über 200.000 Fahrzeuge ihren Dienst: Aus Biogas entsteht Wasserstoff, der täglich 2,3 Megawatt Strom liefert. 1.200 kg des gewonnenen Wasserstoff werden an zwei naheliegende Tankstellen geliefert, wo nicht zuletzt die 30 wasserstoffbetriebenen LKW – und zwar schneller als die mit Diesel betriebenen! –  und auch PKW tanken können. Zusätzlich entstehen als Nebenprodukt des durch Wasserstoff erzeugten Stroms etwa 1.400 Gallonen Wasser, mit dem dann zum Beispiel die Fahrzeuge gereinigt werden können, die mit den Schiffen ankommen.

Dies alles fand nicht zuletzt im Zeichen einer nationalen Energieunabhängigkeit statt und sollte Anreize schaffen, dem Weg Toyotas zu folgen. Dabei zeigte sich der Geschäftsführer von Fuel Cell Solutions ebenso optimistisch wie realistisch, als er am Ende der Veranstaltung sagte: 

„This has not been an easy road, but it is the right road.“

 

P.S. Als weltweit agierender Konzern findet Toyota mit seiner ganzheitlichen Strategie vielleicht auch den Weg in die Bodenseeregion. Hyundai hat es gemeinsam mit H2Energy schon vorgemacht.

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