Gletscher, die majestätischen Eisriesen unserer Erde, sind weit mehr als beeindruckende Landschaftsmerkmale. Sie dienen als essentielle Süßwasserreservoirs und beeinflussen das globale Klima maßgeblich. Doch der fortschreitende Klimawandel setzt ihnen stark zu, was weitreichende Konsequenzen für Mensch und Natur hat.
Willkommen zu unserer Spezialausgabe von „Klimawandel – Who Cares?„. Wir haben hochkarätige Gäste eingeladen, um aus erster Hand zu erfahren, wie es um unsere Umwelt bestellt ist. Bitte begrüßen Sie unsere Gäste, den ehrwürdigen, jahrtausendealten Gletscher Frostig, Pinguin Pablo, angereist aus der Antarktis und als Special Guest aus der Region, Herr Bodensee, stolzes Trinkwasserreservoir für Millionen Menschen.
Herr Frostig, herzlichen Dank, dass Sie trotz Ihres ….. sagen wir …… flüssigen Zustands zu uns gekommen sind.
Gletscher Frostig: Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich wäre ja gerne mit dem Auto gekommen, aber leider ….. keine Straßen auf einem Gletscher. Ach Moment, bald schon. Ich bin übrigens schon sehr lange in der Branche – ich war hier, bevor eure Spezies überhaupt wußte, dass man mit Feuer Würstchen grillen kann. Ich hab Mammuts überlebt, die letzte Eiszeit überstanden und ….. jetzt? Früher floss ich in gemächlichem Tempo ins Tal, jetzt fließe ich direkt ins Meer – und das nicht mehr im Jahrtausendrhythmus, sonder quasi in Echtzeit. Ich hoffe, ihr Menschen könnt schwimmen!
Pablo, Du lebst ja am anderen Ende der Welt. Hast Du ähnliche Probleme?
Pablo: Ach bitte! Antarktis, Arktis – das ist doch alles nur eine Frage der Zeit. Der ganze Planet geht ja gerade vor die Hunde. Oder besser gesagt: vor die Haie. Denn. Je wärmer die Meere werden, desto mehr Haie kommen in mein Revier. Ich meine, ich bin ein Pinguin. Ich liebe Kälte, Eis, Schnee. Ich liebe das Rutschen auf dem Bauch. Jetzt muss ich bald mit Sonnencreme 50+ herumlaufen und mir eine Eigentumswohnung in Patagonien kaufen, weil meine Eisschollen schneller verschwinden als ein Politiker, der auf Klimaschutz angesprochen wird.
Herr Bodensee, schön, dass Sie die Zeit gefunden haben, in unser Studio zu kommen. Sie sehen, entschuldigen Sie, etwas schmaler aus?
Bodensee: Echt jetzt? Ja, stimmt. Wird wohl mein neuer Look. Ich war ja immer großzügig mit meinem Wasser – habe Millionen Menschen versorgt, eure Landwirtschaft unterstützt, die Industrie beliefert. Und jetzt? Jetzt sitze ich hier und sehe zu, wie meine Nachschubquelle langsam versiegt. Denn während Frostig da drüben in Rekordzeit zu Meerwasser wird, bleibe ich auf dem Trockenen sitzen. Jetzt ratet Mal, was das für euch heißt? Weniger Wasser für euch!
Aber es regnet doch auch Mal?
Bodensee: Ach, DAS Argument. Klar. Wenn´s Mal regnet, dann gerne in einer monsunartigen Sinflut, die mir überhaupt nicht hilft, weil das Wasser sofort wieder abfließt. Und dann? Wochenlange Trockenheit! Das ist, wie wenn man euch einmal im Monat 50 Liter Cola auf einmal reinkippt und dann sagt:“So, das reicht doch jetzt für eine Weile, oder?“
Pablo: Ja, ja, Du hast es schwer, Bodensee. Mir hauen die Fische ab, weil sich Meeresströmungen ändern, soll ich anfangen, mich von Palmwedeln zu ernähren?
Aber…. aber…. wir haben doch Klimakonferenzen!
Gletscher Frostig: (kichert sarkastisch) Ach ja, diese wunderbar effektiven Meetings, bei denen sich eure Politiker gegenseitig loben, dass sie „das Problem erkannt haben“ – während sie mit ihren Regierungsfliegern anreisen? Ich liebe besonders das mit den „Langfristzielen“: „Bis 2045 werden wir klimaneutral sein!“ Super, ich hoffe, dass dann überhaupt noch jemand übrig ist, der das überprüfen kann.
Was können wir tun?
Pablo: Weniger SUVs, weniger Fleisch, mehr Hirn.
Bodensee: Vielleicht Mal checken was passiert, wenn ich plötzlich nicht mehr liefern kann?
Gletscher Frostig: Ach, macht euch doch nichts vor. Ich bin eh bald weg. Aber vielleicht könnt ihr wenigstens die letzten noch retten.
Vielleicht gibt es noch Hoffnung. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum „Internationalen Jahr der Gletschererhaltung“ erklärt. Ein Zeichen, dass das Problem endlich ernst genommen wird – und wir noch handeln können.
Vielen Dank für das Gespräch.
Bild: Petra Boeger mit KI generiert